Energiesparen im Betrieb: mit sofort anwendbaren Tipps

Glühbirnen hängen an einer Decke, Einladung zum Energiesparen, Invitation to deal with Energy saving

Energiesparen ist gefragt wie nie

Die in den letzten Monaten stark gestiegenen Energiepreise betreffen uns alle. Vom Anstieg der Preise von Erdgas, Strom und Erdölprodukte sind nicht nur einzelne Haushalte betroffen, sondern es ist genauso für Unternehmen deutlich spürbar. Darüber hinaus ist auch das wachsende Umweltbewusstsein ein Treiber dafür, die Energiekosten und den Ressourcenverbrauch im Betrieb zu senken und nach Maßnahmen zum Energiesparen zu suchen.

Energiesparen in drei Bereichen: Heizung, Strom und Produktion

Unternehmen, egal ob aus dem Bereich Industrie, Dienstleistungen, Handel oder Gewerbe, machen einen großen Teil des gesamten Energiebedarfs aus. Gründe dafür sind, dass gewisse Herstellungsprozesse mit einem hohen Energiebedarf verbunden sind und die Gebäude der Unternehmen meist von früh morgens bis spät abends, oft sechs Tage die Woche genutzt werden. Die drei Hauptbereiche, die für hohe Energiekosten verantwortlich sind, sind Heizung, Strom und Produktion.

Ausgangspunkt

Bevor mit der Umsetzung von Energiespar-Maßnahmen begonnen wird, ist es sinnvoll, sich über den momentanen Energieverbrauch im Klaren zu sein. Ein Blick auf die letzte Jahresabrechnung liefert erste Hinweise zum Jahresverbrauch.

Für größere Unternehmen kann eine Analyse mittels Energieaudit durchgeführt werden, um die Bereiche mit den größten Energieverbräuchen und folglich den Einsparungspotenzialen zu identifizieren. Das Ziel dabei ist es, ein Energiemanagements im Betrieb zu etablieren. Gerade bei Branchen mit einem sehr hohen Energieverbrauch ist diese Möglichkeit sinnvoll, um den Überblick laufend zu behalten.

gezielte Sofort-Maßnahmen in den Bereichen Heizung, Büroanwendung und Beleuchtung

Wenn es ums Energiesparen geht, gibt es einige Sofortmaßnahmen, die mit geringen Investitionen und Verhaltensveränderungen schnell umgesetzt werden können. Dabei geht es um kleine Änderungen, die zu einer schnellen Realisierbarkeit führen und gleichzeitig spürbare Effekte mit sich bringen.

Heizung:

  • Raumthermostat verwenden
  • Raumthermostat mit Zeitschaltuhr koppeln: Temperatur außerhalb der Betriebszeiten absenken; ab 4 Stunden ist eine Absenkung sinnvoll; ein Raumthermostat kann auch nachträglich mit einer Zeitschaltuhr ausgestattet werden
  • Thermostateinstellung regelmäßig überprüfen und ggf. anpassen: veränderte Betriebszeiten, Umstellung von Sommer- auf Winterzeit, …
  • Regelmäßig genutzte Räume auf 19/20°C heizen, wenig genutzte Räume wie z.B. Lagerräume weniger beheizen
  • Heizkörper befreien, damit Wärme abgestrahlt werden kann: z.B. Holzverkleidungen entfernen
  • Heizkörper regelmäßig entlüften, weil Luft im Heizkörper verbraucht zusätzliche Energie: Wenn ein Heizkörper „gluckert“, ist das ein Zeichen für Luft im Heizkörper
  • Richtiges Lüften: Stoßlüften anstatt Fenster lange kippen
  • Wärmeverluste durch Fenster verhindern: auf Dichte prüfen, Wärmeschutzrollos / Thermovorhänge verwenden

Büroanwendung:

  • Elektronische Geräte außerhalb der Betriebszeiten abschalten, statt Stand-By-Modus
  • Bildschirmschoner deaktivieren, sondern automatisches Abschalten der Monitore nach bestimmter Zeit einstellen
  • einen zentralen Drucker anstatt Arbeitsplatzdrucker
  • Steckdosenleisten verwenden, die bei Bedarf ausgeschaltet werden können: dort platzieren, wo sie eine gute Erreichbarkeit haben
  • bei Neuanschaffungen auf energieeffiziente Geräte setzten

Beleuchtung:

  • mit Tageslicht arbeiten
  • bei großen Anlagen: regelmäßige Begehung des Betriebs, um Mängel zu entdecken: wo sind überflüssige Lampen, wo werden zusätzlich welche benötigt
  • Regelmäßig Funktionstüchtigkeit prüfen: Lampenaustausch, Reinigung
  • Fenster putzen für ungehinderten Lichteinfall
  • Beleuchtung auf arbeitsrelevante Zeiten und Betriebsteile beschränken
  • bei hohem Lichtbedarf eine gerichtete, fokussierte Beleuchtung einsetzten
  • zeitabhängige sowie anwesenheitsabhängige Beleuchtungssteuerung verwenden, wie z.B. eine Zeitschaltuhr oder Bewegungsschalter
  • Leuchtmittel auf LED tauschen

Energiesparen durch den Austausch von Fenstern oder Heizungssystemen

Darüber hinaus gibt es Maßnahmen, die mit einem größeren Aufwand und höheren Investitionen verbunden sind. Dabei handelt es sich beispielsweise um das Austauschen von undichten Fenstern oder das Ersetzen eines veralteten Heizungssystems durch eine neuere Methode wie beispielsweise eine Wärmepumpe oder Pelletsheizung. Gerade bei Neu- und Umbauten sollte auf derartige Maßnahmen gesetzt werden.

Energiesparen durch Bewusstseinsbildung

Was jedoch bei allen Maßnahmen berücksichtigt werden muss, ist das Miteinbeziehen der Mitarbeiter:innen. Die beste Ausstattung hilft nur wenig, wenn sie nicht angewandt wird. Die Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeiter:innen sollte deshalb ganz weit oben auf der Maßnahmenliste stehen. Mithilfe von Workshops und Schulungen können Mitarbeiter:innen für das Thema Energiesparen sensibilisiert und motiviert werden. Das Verteilen von Informationsmaterialien kann als Unterstützung im Alltag dienen, um energiesparendes Verhalten zu verinnerlichen.

energieeffizientes Handeln und energiesparendes Handeln in Kombination

Nicht nur energieeffizientes Handeln, sondern viel mehr energiesparendes Handeln ist wichtig. Wenn für einen Betrieb effiziente neue Bildschirme besorgt werden, die dafür doppelt so groß wie die Vorherigen sind und viel mehr genutzt werden, wird auf diese Art keine Energie eingespart. Der sogenannte Rebound-Effekt tritt ein. Darunter versteht man den Verlust von Einsparungen, da effizientere Produkte zu einem steigenden Gebrauch führen können.

Oder: die Anschaffung von energieeffizienten Druckern (als Beispiel für energieeffizientes Handeln), kann durch eine energiesparende Nutzung, indem weniger und bewusster gedruckt wird (als Beispiel für energiesparendes Handeln) ergänzt werden, um noch effizienter und ressourcenschonender zu handeln.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es sich definitiv lohnt, sich mit dem eigenen Energieverbrauch im Betrieb zu beschäftigen. Bereits mit kleinen Investitionen, regelmäßigen Wartungen, optimierter Regelung und mehr Bewusstsein für das Thema, lassen sich spürbare Einsparungen erzielen. Kleine Änderungen können eine große Wirkung haben, nicht nur für deinen Betrieb, sondern auch für die Umwelt.

 

Praxistipp, wie wir beim Energiesparen unterstützen können:

Gleich Gesprächstermin vereinbaren: welcome (at) koloo.at